Schmetterling

Ich ziehe ihn aus, den düsteren Schutzmantel der Angst, zerreisse die Schnüre, die noch immer mein Korsett der Einsamkeit fest halten.

Ich gebe ihn auf, den Kampf um mein Lebensrecht, denn die Mauern sind längst gefallen; die Mauern meines verletzten Herzens, das sich nicht länger den Enttäuschungen aussetzen wollte. Dieses Herz, welches in seinem dunklen Verliess jedoch immer trauriger, fremder wurde. Ausgegrenzt.

Die Liebe, das Vertrauen, der Glaube haben gesiegt; nicht wütend, kämpfend, sondern stetig heilend.

Ja, ich habe mich entschieden; ich verlasse den Kokon der mir –mich umgestaltend– noch so viel Enge bereitete, soviel erkennende Not.

Doch der Winter ist vorüber und unter der Sonne meines Schöpfers, über der Blumenwiese unserer Freundschaft, die mein Leben süss und farbig macht, tanze ich in sicherem Flug dem Leben entgegen. 

Ich kann nicht zurück.

Ich bin ein Schmetterling!

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